Kein Orgasmus - was du gegen Anorgasmie tun kannst

Kein Orgasmus – was du gegen Anorgasmie tun kannst

Anorgasmie, wie es im Fachjargon heißt, ist die Unfähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen. Und ja, Anorgasmie betrifft definitiv mehr Menschen als man denkt. Zumindest temporär sind über ein Drittel aller Deutschen von der Anorgasmie betroffen! Leider wird das Thema Orgasmus-Störung häufig totgeschwiegen und es wird nicht darüber geredet. Hier zeigen wir dir, was du gegen eine Orgasmus-Störung tun kannst und dass du damit definitiv nicht alleine bist!

Orgasmus-Störungen häufiger als gedacht

Viele Singles und Paare leiden darunter. Denn Orgasmus-Störungen (Anorgasmie) sind häufiger als gedacht. So hat eine Umfrage ergeben, dass jede 4. Frau in Deutschland noch nie einen Orgasmus gehabt hat. Erschreckend, nicht? Das haben wir uns auch gedacht und so haben wir mal ein wenig nachgeforscht, warum so viele Frauen auf das schönste aller Gefühle verzichten müssen und welche Ursachen dieser Orgasmus-Mangel hat! Dabei ist auch die eine oder andere überraschende Erkenntnis zum Vorschein gekommen.

Die Frau das unbekannte Wesen – dieser ausgeleierte Spruch findet leider immer wieder seine Verwendung, gerade wenn es um Frauen und Sex geht. Männer sind verwirrt, wenn sie eine Frau im Bett glücklich machen wollen, denn immer wieder liest und sieht man Berichte, in denen die Frauen sich über die mangelnde Aufmerksamkeit für ihren Orgasmus beschweren.

Männer werden dabei als Egoisten hingestellt, die nur an den eigenen Abschuss denken und statt Zärtlichkeiten die schnelle Nummer ohne Rücksicht bevorzugen. Aber ist das wirklich so? Sind die Männer so verrohte und egoistische Gestalten?

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Frauen mit Orgasmus-Störungen

Wir haben das Olja (35) aus Bern gefragt, die zu den Frauen gehört, die noch nie einen Orgasmus hatten. „Ich glaube, die Männer sind gar nicht so schlimm, wie sie in den Medien immer dargestellt werden“, erzählt uns die hübsche Büro-Angestellte. „Im Gegenteil, bisher habe ich nur die besten Erfahrungen mit ihnen gemacht, gerade im Bett strengen sie sich sehr an – auch wenn es bei mir dann nicht zu dem gewünschten Ergebnis kommt.

Ich bin nicht der Typ, der Orgasmen vorspielt und die Männer suchen dann den Fehler eigentlich immer bei sich. Sie gehen super auf mich ein, verwöhnen mich mit vielen Streicheleinheiten und mein jetziger Freund liest sogar ganze Bücher über die weibliche Anatomie, um mich endlich einmal zu befriedigen!“. Tausende Singles findest du im Übrigen bei unserer besten kostenlosen Singlebörse.

Hat Olja hier nur Glück gehabt und sozusagen die Rosinen heraus gepickt? Wir denken nicht, denn wenn es um den Sex geht, sind Männer wirklich überraschend einfühlsam und auch fantasievoll. Wenn sie merken, dass eine Frau nicht zu ihrem Orgasmus gekommen ist, plagen sie die Selbstzweifel und sie probieren einfach alles, um diesen Zustand zu ändern. Doch leider liegt das Problem meist bei den Frauen selbst, die häufig unbewusst ein Problem mit ihrer Sexualität oder ihren Fantasien haben.

Orgasmus-Störungen: Die Ursachen

Der Sexual-Psychologe Dr. Urschner hat bei seiner täglichen Arbeit immer wieder mit derartigen Problemen zu tun und kennt die verschiedenen Probleme, die Frauen im Bett haben. In einem Telefongespräch bestätigt er uns: „Nur selten ist der Partner schuld, wenn Frauen im Bett keinen Orgasmus bekommen.

Natürlich kommt das auch vor, aber die hauptsächlichen Ursachen liegen woanders. Auch in der heutigen Zeit schämen sich viele Frauen noch für ihre Wünsche und können nicht darüber reden, was ihnen wirklich gefällt. Gerade wenn es sich um etwas ausgefallene Dinge handelt, schweigen die Betroffenen und verzichten auf den Orgasmus.“

Doch ist diese „Schüchternheit“ wirklich der einzige Knackpunkt? „Nein, es gibt viele Ursachen für Orgasmus-Schwierigkeiten“, erzählt Dr. Urschner. „Äußere Faktoren wie Stress, persönliche Probleme oder auch einfach die mangelnde Fähigkeit, sich vollkommen fallen zu lassen, spielen eine große Rolle. Ich rate meinen Patientinnen immer, den Ursachen ganz allein und langsam auf den Grund zu gehen. Sie sollen auf ihre eigene Stimme hören, lustvolle Momente erkennen und auch beim Sex mit sich selbst ausnutzen. Im Klartext bedeutet dass, sie sollen ihren eigenen Körper und ihre eigenen Bedürfnisse selbst erforschen, bevor sie große Erwartungen an den Mann stellen.“

Viele Frauen mit Orgasmus-Problemen

Das bestätigt uns auch Monika, die selbst einmal Probleme mit dem Orgasmus hatte. „Ich wusste damals zu wenig über meinen Körper, wusste einfach nicht, an welchen Stellen ich besonders empfindlich bin“, erzählt sie uns. „Nach einem Gespräch mit einem Therapeuten habe ich mich dann daran gemacht, mich selbst besser kennen zu lernen.

Anfangs habe ich mich nur gestreichelt und nach und nach habe ich auch einige Sex-Toys zur Hilfe genommen, bis ich irgendwann ganz überraschend meinen ersten Orgasmus hatte. Ich war so glücklich, dass ich es gleich meinem Mann erzählt habe und so überschwänglich wie ich war, hab ich ihm auch gesagt, welche Berührungen den Orgasmus hervorgerufen haben. Seitdem weiß er, was mich heiß macht und meine Probleme gehören der Vergangenheit an!“

Orgasmus-Probleme entdecken

Selbstverständlich sind auch die Gespräche wichtig, um dem Orgasmus-Problem auf die Schliche zu kommen. Männer sind schließlich keine Hellseher, sondern brauchen mitunter die Anleitung, um Frauen zum Orgasmus zu bringen.

Schließlich verläuft ihre eigene Erregungskurve ganz anders und auch die Reizung ist weitaus einfacher. Deshalb sollten Frauen wirklich öfter über ihre Wünsche sprechen, da sonst auch die Partner die Lust am Sex verlieren können. Der Orgasmus sollte nicht zum Hochleistungssport ausarten, sondern gemeinsam erlebt und genossen werden.

Wenn du auch zu den Frauen gehörst, die Orgasmus-Schwierigkeiten haben, haben wir im Folgenden ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir vielleicht helfen können. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und natürlich auch viel Erfolg bei deinem Liebesleben!

Tipps gegen Orgasmus-Probleme

  • Entspanne dich und sorge für eine angenehme Atmosphäre. Duftlampen, Kerzen und schöne Musik helfen dir dabei, den Alltag hinter sich zu lassen.
  • Hören auf deine innere Stimme. Der Körper weiß genau, welche Berührungen schöne Gefühle verursachen – du musst nur seinen Signalen folgen.
  • Erkunde deinen Körper, wenn du die nötige Ruhe dazu hast. Sanftes Streicheln mit den Fingerspitzen oder vielleicht auch einer Feder zeigt dir, wo deine erogenen Zonen sind.
  • Wenn du weißt, was dir gefällt, scheuen dich nicht davor, es deinem Partner zu erzählen. Er wird sich über deine Offenheit freuen und dir sicher auch gern die Wünsche erfüllen.
  • Experimentiere ruhig ein wenig herum und beziehe auch Sex-Toys oder Rollenspiele in dein Liebes-Spiel mit ein. Viele Sex-Spielzeuge sind heute besonders darauf ausgelegt, den Orgasmus der Frau zu fördern.
  • Rede mit deinem Partner unbedingt über die Orgasmus-Probleme. Denn nur wenn dein Partner davon weiß, könnt ihr zusammen eine Lösung finden!